Zwei Universitäten, vier außeruniversitäre Forschungseinrichtungen – ein Ziel
Das Berliner Antike-Kolleg (BAK) wurde am 10. Mai 2011 von sechs großen Berliner Institutionen verschiedener Tradition und mit unterschiedlichem gesellschaftlichem Auftrag gegründet, um eine interinstitutionelle Forschungs- und Ausbildungsstruktur neuen Typs dauerhaft zu etablieren.
Zu den Institutionen gehören:
- die Freie Universität Berlin (FUB)
- die Humboldt-Universität zu Berlin (HU)
- die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
- das Deutsche Archäologische Institut (DAI)
- das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) und
- die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)
Grundlegend für die Struktur und die Ziele des Kollegs ist die enge Kooperation zwischen den gleichgestellten Mitgliedern. Sie schafft die Voraussetzung für eine gemeinsame strategische Ausrichtung zur Stärkung altertumswissenschaftlicher Forschung in Berlin/Brandenburg unter Wahrung der wissenschaftlichen und organisatorischen Eigenständigkeit der beteiligten Partner.
Der Exzellenzcluster Topoi hat bereits eindrucksvoll bewiesen, dass die altertumswissenschaftliche Forschung und deren spezifische Arbeitsweisen von einem überinstitutionellen Rahmen profitieren. Das BAK baut auf den erarbeiteten Erkenntnissen und Kooperationen über den temporären Verbund hinaus auf und entwickelt sie in Form einer nachhaltigen, interinstitutionellen Forschungsplattform weiter. Die Gründung des Kollegs war somit ein konsequenter Schritt in Hinblick auf die Bestrebungen, die erfolgreich betriebene Verbundforschung zur Alten Welt unter Nutzung der in Berlin zur Verfügung stehenden Ressourcen effektiv zu bündeln und zu verstetigen.
Die gemeinschaftliche Initiative von zwei Universitäten und vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen gehört zu einer der großen Innovationen im Bereich der Altertumswissenschaften. Mit dem Zusammenschluss ist eine neue Stufe der Kooperation erreicht, deren Grundfinanzierung von den beteiligten Partnern getragen wird.
Von 2015 bis 2018 wurde das Kolleg mit rund 1.200.000 Euro durch die Einstein Stiftung Berlin gefördert, um die Forschungstätigkeit im BAK weiter voranzubringen und das Einstein Center Chronoi (EC-C) in die bestehenden Strukturen zu etablieren. Das EC-C hat seine Arbeit offiziell am 01. Januar 2019 aufgenommen. Das BAK erhielt in den Jahren 2019 und 2020 Mittel aus der Berliner Qualitäts- und Innovationsoffensive. Seit 2020 fördern die FUB und die HUB die Arbeit des BAK im Rahmen einer Sonderfinanzierung.
Arbeitsbereiche
Das BAK vereint unter seinem Dach vier vielfältig verschränkte Arbeitsbereiche:
- Im Research Center of Ancient Studies (RCAS) arbeiten Berliner Forscherinnen und Forscher mit Fellows und Gästen aus dem In- und Ausland an der Identifizierung und Ausgestaltung neuer Forschungsthemen und Projekte.
- Die Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS) verfolgt eine Graduiertenausbildung über die Grenzen von Disziplinen und beteiligten Institutionen hinweg.
- Das Forum Digital Antiquities (FDA) fördert den Austausch über digitale Strategien, Methoden und neue Technologien, um Forschungsdaten zu sammeln und aufzubereiten.
- Der Bereich Knowledge Transfer & Communication (KTC) entwickelt Formate für die interessierte Öffentlichkeit und baut elektronische Informations- und Kommunikationsstrukturen in den Altertumswissenschaften aus.