Sophia Luise Häberle M.A.
WiSe 2024/25
Klassische Philologie
Institut für Klassische Philologie
Unter den Linden
10117 Berlin
Studium
Seit 4/2024
Promotionsstudium Latinistik, HU Berlin. Betreuerin Prof. Dr. Lisa Cordes
10/2021 –02/2024
MA Klassische Philologie, Schwerpunkt Latinistik, HU Berlin
10/2018 – 09/2022
BA Latein & Griechisch, HU Berlin
10/2011 – 03/2019
BA Archäologie & Kulturwissenschaft, HU Berlin
Preise und Stipendien
10/2024 – 12/2024
PreDoc-Stipendium der BerGSAS
04/2024 – 09/2024
Humboldt Research Track Scholarship
09/2022
Eduard-Norden-Preis
10/2021 – 01/2024
Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes
Der Diskurs über Bürgerkrieg und Krisenerfahrung in den Reden Ciceros(Arbeitstitel
Der Diskurs über Bürgerkrieg und Krisenerfahrung in den Reden Ciceros (Arbeitstitel)
Ich untersuche die Reden Ciceros in Bezug auf ihren Umgang mit den gesellschaftlichen Krisen und Konflikten im Rom des 1. Jh. v. Chr. Insbesondere werde ich diachron die literarischen und rhetorischen Mittel identifizieren, mit denen Bürgerkriegs- und Gewalterfahrungen thematisiert werden, ob und wie gesellschaftliche Verbrechen und Schuldgefühle aufgearbeitet und Gedenk- bzw. Gedächtnisstrategien entwickelt werden. Kern der Argumentation ist, dass Reden (im Gegensatz bspw. zu Historiographie und Epos) in eine bestimmte räumliche, personelle und situative Gegenwart eingebunden und somit als diskursive und interaktive Kommunikation analysierbar sind. Um dies zu untersuchen, werde ich Textpassagen betrachten, die von stark negativ emotionalisierenden Narrativen und Figuren und deren intertextuellen und historischen Assoziationen geprägt sind oder möglicherweise auf Emotionen und traumatische Erinnerungen des Publikums anspielen. Zentral für die Untersuchung ist der Begriff „Forensischer Horror“, unter dem ich das affektive Angebot des Redners ans Publikum verstehe, im Kontext von räumlicher und institutioneller Umwelt (Forum Romanum, Gerichtsprozess/politische Versammlung) negative Gefühle wie Angst, Schuld und Trauer im Wortlaut der Rede zu erleben und in Beziehung zur Erfahrung des Bürgerkriegs zu setzen. Ziel der Untersuchung ist, eine Übersicht zu Entwicklungen und Brüchen im Sprechen über gesellschaftliche Konflikte im Rom des 1. Jh. v. Chr. an Ciceros Reden zu erstellen, dem umfassendsten und komplexesten Textkorpus aus dieser Zeit. Dadurch hoffe ich, eine neue Perspektive auf römische rhetorische Texte zu entwickeln, die jene als Ort der Austragung gesellschaftlicher Diskurse über kollektive Erinnerung und Identität, Konflikt und Aufarbeitung über das persuasive Redeziel hinaus beleuchten kann.
Das Projekt wird durch ein PreDoc-Stipendium der BerGSAS/Humboldt-Universität zu Berlin gefördert.
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2024
"Naming the Monster. Forensic Horror and Collective Trauma in Cicero’s Pro Roscio", in: Horror in Classical Antiquity and Beyond: Body, Affect, Concepts, eds. Chiara Thumiger, George Kazantzides, Bloomsbury forthcoming 2024.