Maria Elisabetta Gamba M.A.
Ancient Languages and Texts (ALT)
Klassische Philologie
Insitut für Klassische Philologie
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Seit 04/2023
Promotionsstudium in Klassische Philologie, Humboldt-Universität zu Berlin
02/2022 – 09/2022
Humboldt Research Track Scholarship, Humboldt-Universität zu Berlin
04/2021 – 06/2021
Erasmus+ Praktikum an der Arbeitsstelle der Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL) der Akademie der Wissenschaften, Berlin
09/2019 – 03/2020
Erasmus+ Semester an der Georg-August-Universität Göttingen
11/2018 – 03/2021
MA Klassische Philologie, Literatur und Tradition, Alma Mater Studiorum Università di Bologna
Masterarbeit: Latein-Griechisch code-switching in der lateinischen Poesie: exegetische Probleme und handschrifltiche Überlieferung
09/2015 – 10/2018
BA Latein und Griechisch, Alma Mater Studiorum Università di Bologna
Bachelorarbeit: Astra promissa: Astronomie in Senecas Hercules Furens
Himmlischer und irdischer ordo. Zur Rolle von Astronomie in den Tragödien Senecas
Mein Dissertationsprojekt zielt darauf, die astronomiebezogenen Abschnitte der Tragödien
Senecas systematisch und vollständig zu analysieren: eine solche Untersuchung soll zeigen, wie astronomische Passagen in einem traditionell auf die Diskussion von ethischen Fragen fokussierten Genre eingebettet und mit der Kompetenz des Naturphilosophen behandelt werden. Erstens soll die strukturelle Funktion von diesen Abschnitten in Bezug auf die Entwicklung der tragischen Geschehnisse bestimmt werden. Zweitens soll die Übereinstimmung der Beschreibung von Himmelsphänomenen in den Tragödien mit Wissensdiskursen über den Himmel in der Antike genauer untersucht werden. Zuerst wird die Frage behandelt, inwieweit Seneca auf zwei literarische, aber von einem starken naturwissenschaftlichen Interesse geprägte hellenistische Traditionen zurückgreift, die in die spätrepublikanische und frühkaiserzeitliche römische Literatur eingeflossen sind: zum einen die von Arat erfolgreich in Angriff genommene astronomische Lehrdichtung (auf dem astronomischen System von Eudoxus beruhend) und zum anderen die himmlische Mythographie, die sich am Beispiel der Katasterismen des Eratosthenes mit den Geschichten der in den Himmel aufgenommenen Figuren beschäftigt. Analysiert werden soll auch, welche Elemente des von Seneca dargestellten Himmels von der Astronomie des östlichen Mittelmeerraums (besonders Babylon und Ägypten) geprägt sind. Das Vorhaben zielt weiterhin darauf zu bestimmen, ob Seneca auch in den astronomischen Abschnitten seiner Tragödien seine Reflexion über politische Macht ausführt, indem er sich in die Tradition der Anwendung von Astronomie und Astrologie zur Legitimierung der Monarchie stellt. Durch den Fokus auf zeitgenössische naturwissenschaftliche Diskurse können neue Perspektiven auf die Frage gewonnen werden, inwieweit Senecas Darstellungen des himmlischen ordo zur Beschreibung der irdischen Machtverhältnisse und zu einem politischen Diskurs über das Herrscherbild in der frühen Kaiserzeit beitragen.