Mit unterschiedlichen Disziplinen wird durch den Methodenworkshop ein tieferer Einblick in das breite Spektrum geo- und altertumswissenschaftlicher Methoden gegeben und damit die kritische Prüfung auf ihre Anwendbarkeit in der eigenen Forschung ermöglicht.
Die vom BerGSAS-Promotionsprogramm LAA organisierte Summer School ist als einwöchiger Methodenworkshop gedacht, der sich an Nachwuchswissenschaftler vorwiegend in Europa wendet, die zu landschaftsarchäologischen Fragestellungen arbeiten. Neben einer theoretischen Einführung zu Konzepten, Theorien und Perspektiven der Landschaftsarchäologie, die für den ersten Tag vorgesehen ist, wird an den weiteren Tagen ein breiter Überblick in die praktische landschaftsarchäologische Arbeit in all ihren Facetten gegeben werden. Nach einer Einführung zu Survey- und Prospektionsmethoden ist geplant, eine Tagesexkursion zu einer laufenden Ausgrabung des Instituts für Prähistorische Archäologie (Freie Universität Berlin) zu unternehmen, um dort die vielfältigen Möglichkeiten unterschiedlicher Grabungsmethodik, -dokumentation (tachymetrische Einmessung, digitale Nahbereichsphotogrammetrie, quadrokoptergestützte Erstellung von 3D-Punktwolken etc.) und Fundaufnahme kennenzulernen. Ergänzend soll im Feld die Arbeit mit DGPS und Georadar vorgestellt und angewandt. Die erhobenen Daten werden während einer weiteren Workshop-Veranstaltung prozessiert. Das naturwissenschaftliche Referat des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) wird Laborbesuche anbieten, um Einblicke in naturwissenschaftliche (Datierungs-)Methoden (14C-Analysen, Anthropologie, Dendrochronologie, Archäobotanik, Archäozoologie etc.) zu gewähren.
Während des Workshops werden drei Abendvorträge internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ausgewählten Themen der Landschaftsarchäologie stattfinden sowie ist eine Führung durch das Neue Museum für einen Abend geplant.
An dem Workshop können 30 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler teilnehmen, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Promotionsstudiengangs LAA der BerGSAS die Hälfte bilden. Sie erhalten so die Möglichkeit einen Workshop gemäß dem Curriculum eigenständig zu organisieren sowie Landschaftsarchäologie-Netzwerke aufzubauen.
Mit unterschiedlichen Disziplinen wird durch den Methodenworkshop ein tieferer Einblick in das breite Spektrum geo- und altertumswissenschaftlicher Methoden gegeben und damit die kritische Prüfung auf ihre Anwendbarkeit in der eigenen Forschung ermöglicht. Optimalerweise bringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits in bestimmten Gebieten vertiefte Kenntnisse mit, die sie anderen Teilnehmern vermitteln können. Komplexere Methoden werden von ausgewählten internationalen Experten (BAK- und Topoi-Mitglieder und externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Keynotes) in kompakten Theorieblöcken vorgestellt.
Für knapp eine Woche im Spätsommer waren 25 Doktorandinnen und Doktoranden aus Europa zu Gast beim Berliner Antike-Kolleg im Topoi-Haus Dahlem bei der BAK-Summer School mit dem Thema "Opening the Landscape. Methods in Landscape Archaeology". Die von Studentinnen und Studenten des Promotionsprogramms Landscape Archaeology and Architecture der Berlin Graduate School of Ancient Studies geplante und begleitete Veranstaltung bot einen Überblick über Themen und Methoden der Landschaftsarchäologie.
Wichtiger Kern der Summer School war die Verbindung von theoretischem und praktischem Wissen und der gleichwertigen Darstellung archäologischer und geographischer Methoden.
Almut Schülke (Oslo) eröffnete den Workshop mit ihrem Vortrag "Exploring humans in shifting surrondings: Theories and Concepts in Landscape Archaeology", im Anschluss ergründeten Helen Dawson (Berlin) und Dan Lawrence (Durham) im Dialog die Frage "To be or not to be a Landscape Archaeologist". Bei den Vorträgen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) zu Archäokeramologie, Archäozoologie, Archäobotanik, Anthropologie und Dendrochronologie, erhielten die Teilnehmer das theoretische Fundament einerseits und erstes praktisches Wissen andererseits beim Analysieren von Holz-, Knochen-Proben im Labor. Bei einem Rundgang durch das Topoi-Haus führte das Architekturreferat des DAI in dessen (Bau-)Geschichte ein. Unter dem Motto "Surveying of Areas, Buildings and Objects in Bauforschung and Archaeology" fanden, mit Unterstützung von Undine Lieberwirth, praktische Anwendungen von Structure-From-Motion im GIS-Labor statt. Besonderes Highlight der Woche war die Exkursion nach Quedlinburg zur Ausgrabung des Instituts für Prähistorische Archäologie mit der Besichtigung der Teufelsmauer. Zum Abschluss wurden die eigenen Projekte mit Info-Plakaten präsentiert und diskutiert, besonderen Anklang fand dabei die von Daniel Knitter gegebene Einführung zum Modellieren in der Landschaftsarchäologie, mit der Frage: "Why space matters".
Zeit & Ort
29.08.2016 - 03.09.2016
Topoi-Haus Dahlem
Hittorfstraße 18
14195 Berlin