Veranstaltung für Studierende sprachwissenschaftlicher Fächer
Der Berliner Leseabend der toten Sprachen (LetoS) knüpft an die traditionsreiche Geschichte des LetoS an, der bereits 2015 an der Philipps-Universität Marburg ins Leben gerufen wurde: Der Abend ist gedacht für Studierende der Fächer historische Linguistik, klassische Philologie, Ägyptologie, Altorientalistik, Iranistik, Skandinavistik, Slavistik, Theologie und alle, für die das Lernen einer alten Sprache nicht nur alleine am Schreibtisch passieren soll.
Der LetoS bietet die Möglichkeit, tote Sprachen (im weitesten Sinne) erlebbar zu machen – z. B. in Form von Gedichten, Gesängen, Reden und Theaterstücken, die uns in die Welten vergangener Zeiten entführen. Bei den Beiträgen handelt es sich nicht um wissenschaftlich-ernste Vorträge: Jeder Beitrag dauert maximal 10 Minuten und kann mit Requisiten, Musikinstrumenten, Kostümen und Medieneinsatz nach Lust und Laune gestaltet werden. Von gnostischen Fragmenten über vedisches Geheimwissen bis hin zu lateinischen Spottgedichten, persischen Königsinschriften, mittelhochdeutschem Minnesang, blutigen altnordischen Sagas, altenglischen Stabreimschlachten, akkadischen Beschwerdebriefen, skurrilen slavischen Heiligenleben und altgriechischen Rätsel-Epigrammen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Beiträge
1. Eine homerische Epos-Eröffnung, vorgetragen zur Lyra von Sebastian Seeber und Leon Heblik
2. ΔΑΓΙΝΑΓΑΡΙΜΕ. Eine dramatische Lesung der makedonischen Fluchtafel von Pella durch Zacharias van Stek
3. Die Ballade von Mulan, gelesen von Alexander Kohl in rekonstruiertem Mittelchinesisch
4. Hercules' Gebet um Apotheose, lateinisch vorgetragen von Roman Tikhonov
5. Vedische Rezitation des Regenzeit-Hymnus "Die Frösche" durch den indogermanistischen Chanty-Chor
6. Zweierlei Eröffnungsszenen von Plautus "Miles Gloriosus", lateinisch gelesen von Leon Heblik
7. Neues aus der Mönchs-WG: koptische Apophthegmata Patrum, vorgestellt von Kierán Meinhardt
8. Ein fleischlastig-rosiges Rezept von Athenaios von Naukratis, live-collagiert von Friederike Brunzema
9. Sapphos Hymnus an Aphrodie, vorgetragen zur Kithara (d.h. Gitarre) von Sebastian Seeber
Initiatoren und Organisation
Prof. Dr. Theresa Maria Roth
Kierán Meinhardt
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für deutsche Sprache und Linguistik, Historisch-vergleichende Sprachwissenschaft/Indogermanistik
Zeit & Ort
21.07.2023 | 19:00
Humboldt Universität zu Berlin
Universitätsgebäude am Hegelplatz
Dorotheenstr. 24
10117 Berlin
Raum 3.138