Nataliia Chub M.A.
2013 – 2019
Promotionsstudentin an der Freien Universität Berlin im Fach Prähistorische Archäologie
02/2012 – 10/2012
Tätigkeit als freiberufliche Archäologin in Bayern
2005 – 2012
Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Magisterstudium: Vor- und Frühgeschichte, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Psychologie
2004 – 2005
Au-pair-Tätigkeit
2001 – 2004
Tätigkeit als Deutschlehrerin in der Spezialisierten Schule 82 mit erweitertem Englischunterricht in Kyjiv, Ukraine.
1999 – 2004
Studium an der Kyjiver Nationalen Linguistischen Universität (Ukraine)
Abschluss mit Diplom des Spezialisten und Qualifikation zur Philologin, sowie Lehrkraft für Deutsch, Englisch und ausländische Literatur
1999
Abitur am Gymnasium von Schyschaky (Ukraine)
Rad-, Wagen- und Schlittenmodelle der Cucuteni-Trypillja-Kultur als Zeugnisse für die Genese und Ausbreitung des Wagens
Im Zentrum meiner Untersuchung stand die Frage nach der Kenntnis, der Entwicklung und der praktischen Bedeutung von Rad und Wagen auf dem Verbreitungsgebiet der kupferzeitlichen osteuropäischen Cucuteni-Trypillja-Kultur. Einer Hypothese zufolge, die es zu überprüfen galt, wird die Erfindung des Rades im Verbreitungsgebiet dieser Kultur angenommen. Darauf deuten die in Siedlungen dieser Kultur gefundenen Schlitten- und Radmodelle aus Ton hin, die zu den ältesten dieser Art gehören, sowie Tierfigurinen, die im unteren Bereich der Beine durchbohrt sind und wahrscheinlich auf Rädern gestanden haben. Die Bearbeitung dieser bisher unzureichend erforschten Fundgattungen sollte zur Klärung der Fragen nach Entstehung und Ausbreitung der Innovation des Wagens beitragen.
Da konkurrierende Annahmen über den Ursprung des Wagens unter anderem darin begründet sind, dass bestehende Chronologien nicht fein genug ausgearbeitet sind, war die Erarbeitung einer feineren absoluten Chronologie der Trypillja-Kultur eine der wesentlichen Aufgaben der Studie. Zur kritischen Überprüfung der vorhandenen Chronologievorschläge und der Verfeinerung der absoluten Chronologie der Trypillja-Kultur wurde Bayes‘sches Modellieren benutzt. Dieses Verfahren wurde bisher für die Radiokarbondaten der Trypillia-Kultur nicht großräumig angewandt und hat es ermöglicht, die einzelnen relativen Stufen der Trypillja-Kultur, in die die zu untersuchenden Objekte eingeordnet werden, präziser zu datieren.
Die kulturübergreifenden Vergleiche gehen über den engeren zeitlichen und räumlichen Rahmen der Untersuchung hinaus, um die Ursprünge der Innovation und den nachfolgenden Ideentransfer aufzuspüren sowie ihrer Weiterentwicklung und ggf. der Rezeption in anderen Kulturen nachzugehen und dabei die Rolle der Träger dieser Kultur bezüglich des zu untersuchenden Innovationsprozesses innerhalb eines breiteren kulturhistorischen Zusammenhanges zu erläutern.