Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte des Alten Orients
Die wissenschaftsgeschichtliche Erforschung der Forschungsgeschichte zu älteren Geschichtshorizonten Südwestasiens und Nordostafrikas, d.i. im Wesentlichen die Kulturen Alt-Ägyptens und Alt-Vorderasiens einschließlich der Levante erfährt in jüngster Zeit verstärkt Aufmerksamkeit. Dies betrifft nicht nur die Disziplingeschichte selbst, sondern auch die Kontext-Bedingungen dieser Forschungen – auch vor dem Hintergrund postkolonialer oder "orientalistischer" Diskurse. Für das Gebiet der Wissenschaftsgeschichte des Alten Orients bot Berlin/Brandenburg eine wichtige Forschungsumgebung, da von hier gerade im 19. Jahrhundert eine ganze Reihe von Initiativen ausgingen, die der Erforschung der Geschichts- und Kulturräume jenseits der Klassischen Antike gewidmet waren. Die im Berliner Antike-Kolleg (BAK) kooperierenden Institutionen waren teilweise personell bzw. institutionell beteiligt. Es ergab sich dadurch hier ein einzigartiger Verbund von Objekten und Archivmaterialien, in denen die Bedingtheit dieser Forschung und die damit eingeschlagenen Interpretationswege in ihrem zeitgenössischen Kontext sichtbar gemacht werden konnte.