Positivismus, Kulturwissenschaft, Simulation
Am 27. November bot die neueröffnete James-Simon-Galerie der Staatlichen Museen zu Berlin den Rahmen für unsere alljährliche Festveranstaltung. In diesem Jahr stand die kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Forschung in den altertumswissenschaftlichen Disziplinen im Zentrum des Abends.
Vor welchen Herausforderungen stehen die Altertumswissenschaften angesichts transdisziplinärer Projekte und Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung in Forschung und Lehre? Dieser Frage widmete sich der Ägyptologe und Präsident der All European Academies Antonio Loprieno in seinem Festvortrag "Forschung und Lehre in den Altertumswissenschaften: Positivismus, Kulturwissenschaft, Simulation". Wichtigste These bildete die im Anschluss anregende diskutierte Einschätzung, dass sich die Altertumswissenschaften im Zuge der digitalen Transformation von qualitativ arbeitenden zu quantitativ arbeitenden Forschungsdisziplinen veränderten.
Zu den weiteren Programmpunkten zählte die Verleihung der Promotionszertifikate an Absolventinnen und Absolventen der Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS). Die BerGSAS konnte in diesem Jahr gleich 12 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Promotion gratulieren.
Den feierlichen Abschluss des Abends bildete die offizielle Übergabe der Amtsgeschäfte an den neu gewählten Vorstand des BAK. Nach acht ereignisreichen Jahren, in denen das BAK als Dachorganisation der altertumswissenschaftlichen Verbundforschung aufgebaut und fest in der Berliner Forschungslandschaft etabliert werden konnte, verabschiedeten sich Altorientalistin Eva Cancik-Kirschbaum (Freie Universität Berlin), der Theologe Christoph Markschies (Humboldt-Universität zu Berlin) und der Prähistoriker und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger als Vorstand des BAK. Den neuen Vorstand des BAK bilden der Prähistoriker und Sprecher des im Oktober ausgelaufenen Exzellenzclusters Topoi, Michael Meyer (Freie Universität Berlin), der Philologe und Historiker Philip van der Eijk (Humboldt-Universität zu Berlin) und der Klassische Archäologe und Generalsekretär des Deutschen Archäologischen Instituts Philipp von Rummel.