Berliner Antike im Leibniz-Saal
Am 18. November lud das Berliner Antike-Kolleg zu seinem jährlichen Festabend in den Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) ein.
Nach dem Grußwort des Präsidenten der BBAW Christoph Markschies, berichtete Philip van der Eijk (Vorstandssprecher des BAK, Humboldt-Universität zu Berlin) von den Aktivitäten des BAK im Jahr 2024 und gab einen Einblick in die Zukunft der altertumswissenschaftlichen Verbundforschung in Berlin. Besonderes Highlight war in diesem Zusammenhang die Bekanntgabe des Beitritts von drei Berliner Forschungseinrichtungen ins BAK: die Technische Universität Berlin, die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung haben die Einladung der Gründungsinstitutionen angenommen und werden die Verbundarbeit ab Januar 2025 durch ihre jeweiligen Schwerpunkte stärken, erweitern und für interdiziplinäre Zusammenarbeit neue Impulse setzen.
Der folgende Programmteil stand ganz im Zeichen des neuen BAK-Jahresthemas, das Sebastian Richter (Vorstandsmitglied des BAK, Freie Universität Berlin/BBAW) vorstellte. Unter dem Titel "Antike im Zerrspiegel politischer Ideologie" wollen wir durch unterschiedliche Veranstaltung und Formate einen differenzierten Beitrag zu aktuellen Debatten über die Deutung der Vergangenheit leisten.
Die Keynote des Abends, gehalten vom Politikwissenschaftler Marcus Llanque (Universität Augsburg), sowie die daran anschließende Podiumsdiskussion, eröffneten dann auch das Jahresthema 2025/26. Marcus Llanque sprach in seinem Vortrag "Die Morphologisierung der Geschichte: Narrative des Untergangs und die ideenpolitische Ausbeutung der Antike" über Oswald Spenglers Buch "Untergang des Abendlandes", das gegenwärtig wieder vielfach rezipiert und sowohl in der Politik als auch in der Wissenschaften mitunter in bedenklicher Art und Weise interpretiert wird. Daran anschließend diskutierten Babette Edelmann-Singer (FUB) und Hartmut Leppin (Goethe-Universität Frankfurt am Main/Wissenschaftskolleg zu Berlin) mit Marcus Llanque intensiv über den Deutungskampf zwischen akademischer Geschichtsschreibung und politischen Narrativen und der Verantwortung, die daraus für Altertumswissenschafler*innen erwächst. Die Podiumsdiskussion moderierte Christoph Markschies (BBAW).
Danach ging es mit der Übergabe der Zertifikate an die Absolvent*innen der BerGSAS zum festlichen Teil des Abends über. Acht Nachwuchswissenschaftler*innen haben 2024 erfolgreich ihre Promotion abgeschlossen. Sechs von ihnen konnten persönlich teilnehmen und ihre Zertifikate von Eva Cancik-Kirschbaum (FUB) entgegennehmen. Und auch die anderen beiden Promoventen konnten per Videoschaltung digital dabei sein.
Bei dem abschließenden Empfang ließen wir den Abend zusammen mit unseren Gästen ausklingen.