Vortrag von Ulrich Schmitzer (Berlin)
Ovids Erzählung von Philemon und Baucis (die einen festen Platz in der schulischen Ovidlektüre hat, da sie moralisch unanstößig scheint) steht exemplarisch für die Strategie des Dichters, aus heterogenen Quellen ein neues erzählerisches Ganzes zu formen. Das wird in diesem Vortrag mit Blick auf die zeitgenössische soziale Realität, auf die Frage nach Intertextualität (im Rahmen eines weitgespannten Literaturkanons) und Fiktionalität sowie auf die Religionsgeschichte untersucht. Am Ende steht eine ebenfalls paradigmatische Betrachtung der Wege der Rezeption, die Ovids Metamorphosen genommen haben und die die Ovids Polyphonie reduzieren und vereindeutigen. Es wird sich zeigen, dass der Text wesentlich vielschichtiger (und damit spannender) ist, als wenn man ihn nur als eine Beschreibung des bescheidenen Glücks im Alter liest.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn an: fgs@berliner-antike-kolleg.org
Die Zugangsdaten zur Online-Sitzung werden Ihnen per Mail zugeschickt.
Zeit & Ort
05.05.2023 | 16:00 - 18:00
Online